Stützen und den Himmel stützen. Den Raum in der Zeit halten. Der Zeit den Raum geben und uns den Halt. Was macht die Anwesenheit einer Stütze zu einem so besonderen Etwas? Was macht eine Stütze zu einer Stütze? Warum hält eine Stütze plötzlich einen Raum, dessen Decke auch vorher niemandem auf den Kopf gefallen ist?
Stützen halten den Kopf oben und Leib und Seele zusammen. Stützen halten, weil sie halt stützen.
Gedankenstützen. Körperstützen. Gesellschaftsstützen. Kopfstützen.
Warum dieses Bedürfnis nach Halt und Stütze? Warum diese Ge- und Berührtheit über die Möglichkeit den eigenen Raum zu stützen, von außen gestützt zu werden?
Der aufrechte Gang ist für uns Menschen eine recht neue Angelegenheit. Milliarden Jahre freies Planschen und Jahrmillionen auf allen Vieren und nun die Wichtigkeit, die Hände für all diese Werkzeuge freizuhaben, den Kopf immer oben und so die eigene Last auf zwei kleine Füßchen verteilt, von einem Kreuzbein (Stütz!) notdürftig gehalten und ausbalanciert, mit zunehmenden Jahren schmerzgebeugt und verkümmert und dann doch oft ohne die erträumte „Stütze meiner alten Tage“ angewiesen auf Krücken, die nur notdürftig voranhumpeln lassen, nicht aufrichten können, nicht wirklich stützen.
Und gleichzeitig die Angst, unzuverlässige Götter könnten uns den Himmel auf den Kopf fallen lassen, Riesen könnten in den Streik treten, Schildkröten und Elefanten ihren Dienst verweigern. Die chinesische Mythologie hat die Menschen etwas freier gemacht; Sind es doch dort sie selbst, die sich zwischen Himmel und Erde aufspannen, den Himmel stützen und so die Erde erschaffen. Doch irgendwann werden die Arme schwer und wir schauen dankbar und erleichtert auf Barbaras Stützen, die - so scheint es mir - für einen Moment die empfundene Last übernehmen. Entlasten. FreiRaum geben.
Und das ganz Besondere an diesen Stützen: Sie sind nicht nötig, halten einen Raum, der auch ohne sie hielt, zeigen eine Eleganz und Leichtigkeit, die jede Bevormundungs- und Bedrängtseinsangst zerstreut; Sind in ihrem Luxus ein Trost und ihrer Tröstlichkeit luxuriös.
Sind. Einfach. Schön.